Der Politiker und Rechtswissenschaftler Friedrich Wilhelm von Basse wurde am 16. März 1893 in Hagen geboren. Seine Eltern waren Luise Anna Bernhardine geb. von Weiler, die kurz nach seiner Geburt starb, und Paul Hans Otto Fritz von Basse. Nach der Versetzung seines Vaters als Oberregierungsrat nach Hildesheim besuchte Friedrich Wilhelm von 1902 bis 1911 das Gymnasium Andreanum. Danach studierte er Rechtswissenschaft und bestand 1914 seine Referendarprüfung.

In den folgenden vier Jahren befand sich von Basse als Leutnant im Kriegsdienst. Wie der Adelstitel der Familie schon vermuten lässt, waren viele der Vorfahren Friedrich Wilhelms einflussreiche Politiker gewesen. So wurde auch er, nachdem er 1921 sein Assessorexamen bestanden hatte, in den Regierungsbezirk Aurich versetzt, wo seine politische Laufbahn begann. Wichtige Posten belegte er in den nächsten elf Jahren u.a. in Minden, Hagen, Münster, Schmalkalden, Kassel und Oppeln (Oberschlesien). Dabei stieg er zu prestigereichen Posten auf, unter anderem zum Land- und Regierungsrat und zum kommissarischen Verwalter.

Nachdem Franz von Papen ihn 1933 aus seinem Dienst als Vizepräsident im Regierungsbezirk Oppeln entlassen hatte, ging er mit seiner Frau Irene geb. Stiege, mit der er seit 1924 verheiratet war, und seinen beiden Kindern nach Berlin. Hier versuchte er einen neuen Unterhalt zu finden und führte Studien in den Bereiche Ökonomie, Soziologie und Geschichte durch. Er veröffentlichte 1934 einen Beitrag in einer wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschrift. In diesem stellte er eine neue Theorie zur Übereignung von Edelmetallen beim Warenaustausch auf. Durch Kontakte kam von Basse schließlich in die Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie der Reichswirtschaftskammer, in der er bis 1945 tätig war.

Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurden von Basse zwar Verbindungen zum Widerstandskreis nachgesagt, im Nachhinein ließen sich dafür aber keine Belege finden.

Nach Kriegsende wurde von Basse zum Oberbürgermeister in Weißenfels (Saale) berufen, von 1947 bis 1950 dann für Wittenberg. Ab 1946 war er Mitglied des Landtags Sachsen-Anhalt in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ).

1952 wurde von Basse Dozent für Staat und Recht an die Universität Leipzig, später Halle-Wittenberg. Er galt als kritisch gegenüber der DDR-Regierung. Seine Pensionierung erfolgte zum 1. September 1958. Von Basse starb am 17. Juli 1972 in Oberhausen. 

Phillip Münchow, Q1 (2021/2022)